„Ist es wirklich nötig die Grammatik zu beherrschen um gut Englisch zu können?“

„Ist es wirklich nötig die Grammatik zu beherrschen um gut Englisch zu können?“

Diese Frage bekommen wir Sprachtrainer in unserer Sprachschule häufig gestellt. Viele Schüler finden nämlich die Grammatik als einen der schwierigsten Aspekte der englischen Sprache. Dabei haben sie nicht Unrecht, denn die englische Grammatik hat durchaus ihre Tücken. Selbst Native Speakers tun sich manchmal schwer und machen Fehler.

Der Gebrauch von Präpositionen (anstatt „I’m interested in“ wird „I’m interested at“ benutzt) oder von sogenannten „phrasal verbs“ (zusammengesetzte Formen aus Verb und Partikel) kann für Nicht-Muttersprachler eine große Herausforderung sein. So wie im Deutschen die Bedeutung zusammengesetzter Verben je nach Vorsilbe variiert (hinkommen, herumkommen, vorankommen) ändert sich im Englischen die Bedeutung des Verbs, je nachdem, welche Partikel gebraucht werden (to get to, to get around, to get ahead).  Es kann nämlich schnell zu einem Missverständnis kommen, wenn du z.B. behauptest, dass dein Nachbar „tight on money“ ist (wenig Geld hat), du aber sagen willst, dass er „tight with money“ (geizig) ist. Der falsche Gebrauch einer Präposition kann also genau das Gegenteil bedeuten.

Eine weitere typische Fehlerquelle im Englischen sind die unregelmäßigen Verben, die man (leider) schlicht auswendig lernen muss. Und wer hat nicht bei den sogenannten „If-Clauses“ (Konditionalsätze) oder den unterschiedlichen Zeiten seine Probleme? Es gibt nämlich ganze 12 Zeiten (Aktiv) in der englischen Sprache und ebenso viele im Passiv! Allerdings brauchst du nicht alle beherrschen, aber zumindest solltest du die Hälfte dieser Zeiten (inklusive Verlaufsformen, die es im Deutschen so nicht gibt) anwenden können um ein vernünftiges Gespräch mit einem Muttersprachler zu führen.

Was für das Erlernen anderer Fremdsprachen gilt, lässt sich natürlich auch auf das Englische anwenden: wer die Grammatik von Beginn an richtig erlernt, wird das Fundament schaffen, das die Tore in eine andere Sprache öffnet. Durch das Verstehen häufiger Grammatikfehler und das Üben von Übungen und Aktivitäten sowie das Verwenden geeigneter Ressourcen, können Englisch-Lernende ihre Grammatikfähigkeiten verbessern und sich in der Kommunikation sicherer fühlen.